Meusdorf, die Siedlung, in der wir wohnen, teilt sich in Hunde- und Katzenwege auf, je nachdem, welche Tierart auf der entsprechenden Straße überwiegt. Ob dies daran liegt, daß sich beim Hauskauf unbewußt „gleich zu gleich“ gesellt, oder ob sich die Interessen der menschlichen Bewohner im Laufe der Jahre unmerklich angleichen, bleibt ein Mysterium. Unser Weg ist jedenfalls fest in Katzenhand. Fast jeder der Anwohner auf der immerhin 300 m langen „Straße“ nennt eine oder zwei Katzen sein eigen oder teilt sich diese mit Nachbars. Es gibt lediglich zwei Hunde, einer davon nur knapp über Knöchel hoch, mit einem großen Harmoniebedürfnis, leicht tänzelnd, vergnügt und friedlich. Der andere Hund jedoch (halber Meter, viel Haar) verzweifelt tagtäglich aufs Neue an seiner Außenseiterrolle. Sobald Herrchen mit ihm gemeinsam auf die Straße tritt, überschlägt er sich förmlich in unbändigem Gebell und würde am liebsten sofort herzhaft jedem 2- oder 4-Beiner zeigen, wer das Sagen hat.
Katzen und Hunde in Meusdorf.
Ich persönlich gehe fest davon aus, daß mittlerweile eine Art „stille Post“ rechtzeitig alle Katzen zum „Spalierlauf“ zusammenruft, sobald der arme Hund sein Grundstück verläßt. Die ansässigen Kater finden es dann sehr unterhaltsam, sicht-, aber unerreichbar hinter den Gartenzäunen oder auf den Torpfosten zu sitzen, sich ganz entspannt zu putzen, Bauch zu zeigen und gelangweilt auf den implodierenden Fellberg zu schauen, was seinem Blutdruck wahrscheinlich immens zu schaffen macht. Merke: Wahre Größe zeigt sich in Ruhe und Gelassenheit… 🙂