Nur ganz knapp bin ich in meiner Jugend an einer grandiosen Bühnenkarriere vorbeigeschrammt. Die Bretter, die die Welt bedeuten, hätten alle mir gehören können. Mein kometenhafter Aufstieg begann mit der Teilnahme an der Tanz-AG im Pionierhaus Anton Saefkow (ab 1. Klasse, immer mittwochs und donnerstags), führte über einen Tanzauftritt mit ebenjener AG im großen Saal der Kongreßhalle in Leipzig (neonfarbene Badeanzüge, Leggins und selbstgestrickte Stulpen, dazu Popmusik, wir waren ganz, ganz großes Kino!!!) und fand in der 3. Klasse seinen Höhepunkt im vorab groß öffentlich angekündigten, unten dokumentierten und von fast allen Zuschauern frenetisch umjubelten Auftritt auf der Freilicht-Bühne im Clara-Park. Auf dem Bild zu sehen: Die Tanz-AG im Einsatz, bestehend aus 8 Personen (davon diverse nicht im Bild). Meine Wenigkeit ganz links, eindeutig zu identifizieren an der weißen, großen, durchs Aufwärmtanzen aber wahrscheinlich etwas ramponierten Propellerschleife im Haar.
Das Auditorium war mit geschmackvollen Klappholzstühlen für rund 200 Personen versehen, das Wetter war hervorragend und die Tanzmannschaft hochmotiviert. Das begeisterte Publikum bestand aus zwei meiner Tanten, meinem Bruder, meinen Eltern, meiner Cousine, meiner Oma und tatsächlich 4 weiteren Zuschauern, die NICHT zu meiner Familie gehörten, ich gehe jedoch davon aus, daß es sich um Angehörige der anderen Tänzerinnen handelte.
Ich entschloß mich danach, wie alle großen Künstler, für den einzig richtigen Weg: Aufzuhören, wenn´s am Schönsten ist 😉 …
Ganz groß raus.
